Halliday, Gemma - Maddie Springer 2 by auf High Heels Mörderjagd

Halliday, Gemma - Maddie Springer 2 by auf High Heels Mörderjagd

Autor:auf High Heels Mörderjagd
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-01-08T20:10:39+00:00


12

»Verdammte Scheiße!« Felix stolperte zurück, presste eine Hand auf sein Gesicht, während er die andere ausstreckte, um sich die Irre, die ihn gerade in seinem Hotelzimmer überfiel, vom Leib zu halten.

Ich knallte die Tür hinter mir zu.

»Wofür war das denn?«, fragte er mit starkem Akzent. Blut sickerte durch seine Finger.

»Das«, sagte ich und ging auf ihn zu, »war dafür, dass Sie meine Mutter zum Weinen gebracht haben.«

Er starrte mich verständnislos an. »Lady, Sie sind verrückt.«

»Dank Ihrer Skandalfabrik enterbt sie mich jetzt vielleicht. Hören Sie auf, Fotos von mir zu drucken!«

Er nahm die Hand von seiner Nase. Auf seiner Oberlippe war ein kleiner Blutfleck. »Tut mir leid, das kann ich nicht. Das ist mein Job.«

»Nein«, sagte ich und trat so nah an ihn heran, dass ich ihm mit dem Zeigefinger in die Brust piksen konnte. »Sie schreiben Storys darüber, dass Bigfoot ein Baby vom Schneemonster bekommt und dass Paris Hilton eine Affäre mit einem dreiköpfigen Alien hat. Sie schreiben über die geheime Verschwörung der Regierung, um die Existenz des Monsters von Loch Ness zu vertuschen.«

»Vorsicht! Die Story bringt mir vielleicht den Pulitzer-Preis ein.« Als er grinste, bildeten sich kleine Fältchen in seinen Augenwinkeln. An jedem anderen Tag wäre seine Selbstironie charmant gewesen. Jetzt aber hätte ich ihn am liebsten noch eine verpasst.

»Sie arbeiten für eine Klatschzeitung«, sagte ich langsam und deutlich, als würde ich mit einem Zweijährigen sprechen. »Sie erfinden Sachen. Sie schreiben nichts Wahres über echte Menschen.«

Seine blauen Augen leuchteten auf. »Also ist es eine wahre Geschichte?«

»Nein«, sagte ich schnell. »Keine Geschichte. Überhaupt keine. Ich … mache hier Urlaub.«

»Komisch, ich dachte, Sie würden in Palm Springs Urlaub machen.« Er lächelte selbstzufrieden, lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust.

Ich kniff die Augen zusammen. »Woher wissen Sie das?«

»Schätzchen, ich weiß alles über Sie. Ich bin ein sehr guter Reporter.«

»Ha, ha! Deswegen arbeiten Sie wohl auch für den Informer?«

Sein Lächeln verschwand. »Touché. Na gut, wie wäre es damit: Letzte Woche habe ich einen Anruf von einem Mann bekommen, der Ihr Foto in unserer bescheidenen kleinen … äh … wie sagten Sie doch so schön, ›Skandalfabrik‹ gesehen hat. Er behauptete, ihr Vater zu sein, und wollte wissen, wie er in Kontakt mit Ihnen treten könne. Da ich keiner schmalzigen Story widerstehen kann, habe ich ihm Ihre Nummer gegeben. Dann bin ich Ihnen gefolgt und habe auf die große, tränenreiche Wiedervereinigung gewartet. Stattdessen habe ich eine Leiche vor einem Transvestitenclub bekommen, was übrigens eine durchaus komische Entwicklung ist«, meinte er und zwinkerte mir zu.

Ich ballte erneut die Faust.

»Und ich weiß«, fuhr er fort, »dass der Tote offiziell vom Dach gesprungen sein soll. Aber jeder Idiot, der schon mal gesehen hat, wie jemand springt, weiß, dass die Flugbahn nicht dazu passte. Als ich dann noch erfuhr, dass Sie Freunde des Verstorbenen befragt haben, hatte ich meine Schlagzeile.«

Mir wurde ganz schlecht. Obwohl er, wie ich hoffnungsvoll feststellte, weder Ramirez noch die Mafia erwähnt hatte. Anscheinend war er doch nicht so ein guter Reporter. »Lassen Sie mich in Ruhe«, warnte ich ihn.

Er knipste wieder sein jungenhaftes Lächeln an.



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